Organisation im Business: für mehr Struktur, Klarheit und Fokus in der Selbstständigkeit
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Julia Wißmeier ist Business Bestie Of The Month – zur Feier des Tages haben wir ihr mal ein paar Fragen gestellt!
Mein Business ist Schreiben. Das mache ich einerseits für Unternehmen, die Content Marketing betreiben wollen, aber nicht die Zeit oder Mitarbeitenden dafür haben. Andererseits zeige ich Menschen, wie sie selbst besser schreiben können.
Ich wollte einen Job, in dem ich schreiben kann. Der ursprüngliche Plan war Journalismus.Gelandet bin ich dann aber im Marketing. Da braucht man ja auch viel Text. Nach ein paar Jahren als Angestellte war ich mit der Gesamtsituation in meiner Abteilung nicht mehr zufrieden und ich habe mich nach einer neuen Stelle umgesehen. Mir war aber eigentlich schon klar, dass das, was mich stört, nichts mit meinem damaligen Arbeitgeber, sondern viel mehr mit dem Angestelltsein generell zu tun hat. Sprich: Wenn ich woanders hingehe, wird es auch nicht besser werden.
Dann hat mir ein Auto die Vorfahrt genommen, ich bin vom Rad gefallen, habe mir den Ellenbogen gebrochen und war zwei Monate krankgeschrieben. Diese Zeit habe ich genutzt, darüber nachzudenken, wie es bei mir beruflich weitergehen soll.
Ich hatte damals einen Blog übers Schreiben und kam über ihn in Kontakt mit vielen anderen Texterinnen (in meinem persönlichen Umfeld kannte ich niemanden, der einen ähnlichen Job hat). Alle Schreibenden, die ich so kennengelernt habe, waren selbständig. Ich selbst hatte das nie in Erwägung gezogen, weil a) mein Vater selbstständig und ein Paradebeispiel für „selbst und ständig“ war und b) ich überzeugt war, dass man dafür extrovertiert sein müsste. Aber im Krankenstand habe ich mich ausführlich mit dem Thema beschäftigt und erkannt, dass es nicht die eine Art gibt, freiberuflich erfolgreich zu sein. Sich im Online-Marketing selbstständig zu machen, ist etwas ganz anderes als, wie mein Vater einen Handwerksbetrieb zu führen oder ein Ladengeschäft zu haben. Und dann konnte ich mir die Sache plötzlich vorstellen und habe mich gegen eine neue Anstellung entschieden.
Zum einen helfen mir die Co-Working-Sessions total, konzentriert an meinem Kram zu arbeiten. Sie halten mich davon ab, mich ständig selbst abzulenken. Und aus den Gastexpertinnen-Vorträgen nehme ich immer was für mich mit.
Ich glaube, am besten gefällt mir, dass eigentlich immer jemand da ist, mit dem man sich zum Arbeiten zusammenschließen kann – auch außerhalb der regulären Termine.
Ich bin überzeugt davon, dass man mit Persönlichkeit auffällt. Es gibt in jeder Branche zig Expertinnen und im Normalfall sind sie sich in den meisten Dingen einig und haben in etwa das gleiche Angebot. Die Frage lautet: Wie kannst du Menschen dazu bewegen, dir zuzuhören?
Ich setze auf Humor. Ich glaube, dass wenn man eher trockene Themen unterhaltsam verpackt, man mehr Menschen für sie begeistern und nachhaltig beeinflussen kann.
„Höre immer auf dein Bauchgefühl.“ Jedes Mal, wenn ich im Business nicht auf mein Bauchgefühl gehört habe, habe ich es im Nachhinein bereut.
Aber als rationaler Mensch habe ich dieses Credo zu lange missachtet, weil „Bauchgefühl“ für mich so unüberlegt klang. Wieso auf den Bauch hören, wenn man einen Kopf hat? Aber Bauchgefühl ist ja nichts Esoterisches. Es kommt auch gar nicht aus dem Bauch, sondern genauso aus dem Kopf wie Entscheidungen, über die du lange nachdenkst. Das Bauchgefühl zieht nur Erfahrungen und Gefühle für die Entscheidungsfindung herbei und trifft diese so schnell, dass es nicht so wirkt, als wäre es rational.
Ich sage inzwischen nicht mehr Bauchgefühl, sondern nur noch Instinkt. Denn den kann ich ständig bei meinem Hund beobachten und der ist noch nie in eine Sinnkrise gefallen, ob er nicht was hätte anders machen sollen.
Ich wünschte, ich könnte irgendein Tool, ein Coaching oder einen Business-Hack nennen. Aber ich glaube, der größte Gamechanger ist schlicht Erfahrung. Man muss Dinge ausprobieren und auch das ein oder andere Mal auf die Schnauze fallen, um wahrhaftig zu lernen.
Ich merke, wie ich jetzt Sachen mache, die mir schon vor drei Jahren in Kursen gepredigt wurden. Es ist nicht so, dass ich das damals nicht geglaubt habe, oder nicht versucht hätte, es umzusetzen. Ich denke allerdings, dass man Sachen oft nur dann hundertprozentig beherzigen und erfolgreich umsetzen kann, wenn man versteht, warum es so sein muss und das quasi am eigenen Leib erfahren hat. So à la Kind und Herdplatte.
Ehrlicherweise habe ich in den letzten dreieinhalb Jahren Selbstständigkeit mehrmals darüber nachgedacht, wieder in ein Angestelltenverhältnis zu wechseln. Ich habe sogar mal Bewerbungen geschrieben. Aber schon beim Lesen der Stellenbeschreibungen wurde mir wieder klar: Es gab einen Grund, warum ich die Freiberuflichkeit gewählt habe.
Letztendlich muss man sich im Klaren sein, dass es als Selbstständige keine Verlässlichkeit gibt. Wenn man das akzeptiert, fällt man nicht ständig in Motivationslochs. Ich bin noch nicht zu 100 % an diesem Punkt, aber auf einem guten Weg.
(Dennoch bin ich der Meinung, dass Auftraggeber das Freelancer-Leben einfacher machen könnten, indem sie besser mit uns kommunizieren. Aber das ist ein anderes Thema.)
Am Anfang meiner Selbstständigkeit habe ich mir Bücher und Podcasts zu Business-Themen reingezogen – und es dann schleunigst wieder gelassen. In meiner Freizeit möchte ich wirklich abschalten und mich anderen Themen widmen. Und während der Arbeitszeit lese ich weder Bücher noch höre ich Podcast.
Ich glaube auch, dass viele Leute mehr aus einem guten Roman ziehen können als aus dem achtundfünfzigsten „So wirst du mit einer 5-Stunden-Woche in einem Quartal zum Multimillionär“-Ratgeber.
Aber Tooltipps gebe ich gerne: Ich organisiere mich in Notion, weil ich da einfach alles an einem Platz vereinen und mir mein eigenes System nach meinen Bedürfnissen und Vorlieben bauen kann. Außerdem würde ich ohne die Online-Services des Duden (wie den Duden Mentor) komplett versagen.
Schreibtipps, die nicht langweilen. Mit Sicherheit auch bald wieder in E-Book-Format. 🙂
Wir danken Julia für das schöne Interview und die Einblicke hinter die Kulissen!
Hat es dir auch gefallen und dich neugierig auf ihre Tätigkeit gemacht? Dann schau doch mal bei ihrem Social Media Kanal vorbei vorbei und lass ihr einen lieben Gruß da!
Jetzt das Business organisieren!
(Gastbeitrag) Nora Müller
(Gastbeitrag) Sarah Rodemer
e-mail: mail[at]business-besties.de
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