Sonja Lorenz – Kommunikationsdesignerin mit Herz, Kopf und Bauchgefühl

Sonja Lorenz ist Business Bestie Of The Month – zur Feier des Tages haben wir ihr mal ein paar Fragen gestellt!

Was ist dein Business?

Mein Business ist es, Corporate Designs zu entwickeln und vor allem umzusetzen. Denn in der Umsetzung wird das Design zum Leben erweckt. Nur so kann eine Marke erlebbar und sichtbar werden. 

Mein Job hört nicht nach der Logo-Gestaltung, der Farb- und der Schriftwahl auf, sondern hier fängt er erst richtig an. Denn “your logo is not your brand”. Dieses große Ganze liebe ich an meiner Arbeit. Alles vom Kleinsten bis ins Größte mitzudenken und gestalten zu dürfen. Ganze visuelle Welten zu denken und zum Leben erwecken. Ein stimmiges Gesamtergebnis für das Business meiner Kund:innen. 

Corporate Design ist ein Entwicklungsprozess mit verschiedenen Phasen, die ich mit meinen Kund:innen gemeinsam durchlaufe. Gemeinsam ist mir dabei total wichtig. Meine Kund:innen sollen sich abgeholt fühlen, den gestalterischen Prozess mit erleben und so eine Verbindung zu ihrer visuellen Sprache aufbauen. Meine Hauptaufgabe ist es, all das, was im Kopf meiner Kund:innen über ihr Business steckt, ihre eigene Mission und Vision visuelle sichtbar und erlebbar zu machen. Ich helfe bei der visuellen Übersetzung und ich kann nur so gut übersetzen, wie das, was ich von meinen Kund:innen erfahre und erzählt bekomme. Daher ist mir ein gemeinsames Arbeiten und Entwickeln so wichtig, denn niemand kennt das Business und das was dahinter steckt so gut wie mein:e Kund:in.

Wie war dein bisheriger beruflicher Weg?

Bunt, vielfältige und experimentell. Nach meinem Design Studium habe ich erst einmal irgendwas gejobbt. Nebenbei kamen die ersten kleinen Anfragen und Projekte im Designbereich. Das Ganze hat sich entwickelt, bis der Zeitpunkt kam, an dem ich mich entscheiden durfte weiter halbe halb oder 100% Selbstständigkeit. 

Und jetzt bin ich im 5. Jahr meiner Selbstständigkeit und habe in dieser Zeit vieles ausprobiert und gemacht. Mich dadurch immer mehr gefunden. Für mich ist meine Selbstständigkeit einfach ein großer Prozess. Kein klassisches, ich habe eine Businessidee und damit verdiene ich jetzt mein Geld. Dieser nicht klassischen Weg hat mich oft auch zweifeln lassen, aber inzwischen habe ich gelernt, diese Freiheit der Selbstständigkeit für mich zu nutzen. Denn ich bin einfach nicht nur eine Sache. Sondern ich brauche die Vielfalt in meinem Beruf, so bin ich Freelancerin für Agenturen, genauso wie Kommunikationsdesignerin für meine Kunden und der kreative Kopf hinter meinem Siebdrucklabel LOSO craft. In allen Bereichen kann ich meine Liebe zu guter Gestaltung ausleben, nur die Art und Weise unterscheidet sich.

Erzähl’ uns drei Fakten über dich, die die wenigsten wissen.

  • Ich bin eine sehr intuitive Person. Ich mache oft einfach mal und schau wie es sich anfühlt oder was so dabei passiert. Das zeiht sich durch alle Lebensbereich durch. Auch in der Gestaltung bin ich sehr intuitiv, daher sehe ich Design auch so sehr als Entwicklungsprozess. 
  • Ich habe drei Schulabschlüsse gemacht. Mich vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur hoch gebüffelt, um studieren zu können. 
  • Ich habe eine Legasthenie. Also eine Lese-Rechtschreibschwäche. Daher zählen Texte schreiben und viel lesen nicht zu meinen Lieblingsaufgaben.

Mit welchen Methoden und Strategien schaffst du es, dein Business sichtbar zu machen?

Hmm hab ich mir ehrlich gesagt noch nie so krass Gedanken zu gemacht. Ehrlich gesagt passiert bei mir immer noch sehr viel im Business über Empfehlungen. Versuche aber neben her mich auf Social Media zu zeigen, um auch außerhalb des persönlichen Netzwerkes gesehen zu werden. Hier bin ich wohl eher kein gutes Beispiel für eine ausgeklügelte Strategie. Ich mache einfach, womit ich mich wohlfühle. Und es gibt natürlich meine Website, die als digitales Portfolio dient. Die verschiedenen Kanäle und Medien sind, nehme ich an meine Strategie. Mich auch hier breit aufzustellen und nicht nur auf eine Sache zu setzen.

Welchen Ratschlag hättest Du dir vor oder am Anfang Deiner Selbstständigkeit gebraucht?

Finde deinen eigenen Weg und vertraue darauf, dass auch dieser Weg funktionieren kann. 

Das hätte mir, glaube ich geholfen. Zu Beginn war ich dann doch, in den üblichen Marketing Bubbeln gefangen, mit so verdienst du XYk € im Monat mit deinem Business und so baust du dir schnell und einfach dein … auf. Diese Bubble hat mich unfassbar blockiert, weil ich immer irgendwas machen sollte, das  gegen mein inneres ging.

Was war der absolute Gamechanger für deine Business-Weiterentwicklung?

Die Erkenntnis in einem Coaching, dass ich mehrere Business-Körbchen haben kann und vor allem brauche, um glücklich zu sein. Diese Vielfalt wurde dann noch in meinem Human Design reading bestärkt und seit dem fällt es mir immer leichter dazu zu stehen und auch zu leben. Auch die Erkenntnis, dass ich es einfach auch mag nur eine Design-Dienstleisterin zu sein. Kein ich hab hier noch den Online Kurs oder das Online Produkt. Al á ich bin die Expertin für blee blaa blubb. Ich schließe das ganze nicht aus, weil meine Design Menties haben mir Freude gemacht. Doch es ist mehr etwas, was in meinem Hinterzimmer ist, aber nicht in der Auslage im Laden liegt. Ein Angebot, dass dann aktiv rausgeholt wird, wenn ich das Gefühl habe es ist genau das richtige. 

Jedes Mal, wenn ich mich mit andern Designer:innen oder auch anderen selbstständigen Austausche ist ein Gamechanger. Es bereichert so sehr und dieses Gefühl es “geht nicht nur mir so” ist in schwierigen Zeiten so unfassbar wichtig.

Was hat Dich in schwierigen Zeiten motiviert weiterzumachen?

Meine Freunde, Familie und Kolleg:innen, die mir das Gefühl gegeben haben, dass es gut ist, was ich mache. Irgendwie das Vertrauen darin, dass was Neues kommen wird. Dass es irgendwie weiter geht und sich eine Lösung finden wird. Diese Motivation hatte ich schon in meiner Schullaufbahn. Ich hab irgendwie immer nach alternativen Lösungen gesucht. 

In schwierigen Zeiten rede ich einfach auch viel mit anderen darüber. Tausche mich aus und wenn ich gar nicht weiter weiß, dann scheu ich mich nicht bei meiner Therapeutin anzurufen oder mir einen Coaching-Termin bei meiner “guten Seele”- Sandra zu machen, die mich schon seit Jahren immer wieder begleitet und coached.

Wie, wo und mit wem arbeitest Du am liebsten?

Teile mit uns deine liebsten Podcasts, Tools und/oder Bücher!

Meine Lieblingspodcasts haben so gar nichts mit Business zu tun. Höre Podcast super gerne zur Entspannung bzw. zur Freizeit hauptsächlich. Daher sind hier so Empfehlungen, wie “Bauerfeind+Kuttner” oder für alles Dogmoms der “ Hundestunde” Podcast. Für persönliche Weiterentwicklung höre ich super gerne den ” Zauberhaut”oder den “Sternenstaub Stunden” Podcast. 

Wie ihr ja jetzt wisst, ist Bücher lesen nicht unbedingt meine Lieblingsbeschäftigung. Aber “Made for more” von Dana Schwandt kann ich sehr empfehlen, genauso wie “Fast Perfekt” von Erik Kessels. Was mich auch sehr gefesselt hat, war das “Cafe am Rande der Welt” von John Strelecky und “Hippie” von Paulo Coelho. 

Lieblingstool ist für mich wirklich Illustrator von Adobe. Mache darin gefühlt einfach fast alles. Seitdem ich das iPad habe und die App benutzen kann, ist es noch mehr zu meinem Lieblingstool geworden. Ansonsten habe ich inzwischen auch Canva lieben gelernt. Und auch die Whiteboard-Funktion. Super für Brainstorming und um den ganzen Prozess zu dokumentieren und mit dem Kunden zu teilen.

Ein Blick in die Glaskugel: Was können wir in Zukunft noch von dir erwarten?

In nachher Zukunft ist hoffentlich mein eigenes Re-Branding fertig. Habe schon im letzten Jahr gestartet etwas die Organisation und Positionierung im Hintergrund zu verändern und langsam wird es Zeit, damit auch nach außen zu gehen. Das bedeutet neues Design, neues Logo und neuer Name 🙂 aber ehrlich gesagt ist es meine große Challenge gerade mein eigener Kunde zu sein. Hier wird der komplette Rundumschlag fällig. Also auch Website neu und Angebote klarer aufarbeiten und kommunizieren.


Sonst ist in Planung, einen Onlineshop für mein Siebdrucklabel zu eröffnen. Sozusagen auf das nächste Level gehen. Neben Märkten hier vor Ort auch Online besser präsent zu werden. Hier sollen auch neue Motive entstehen und irgendwie hätte ich Bock hier eine kleine Textilkollektion oder so zu machen. Shirts, Hoodies und so. Mal schauen, wie sich alles so entwickelt.

connect. create. celebrate.