Mit Erstaunen habe ich vor kurzem rein zufällig festgestellt, dass es für eine meiner schlechtesten Eigenschaften eine super Erklärung inklusive „Eigentlich-ist-das-doch-was-ganz-Tolles“-Twist gibt: das gute, alte Scannertum. Scanner…sagt dir nichts? Das sind Leute, die tausende und abertausende Interessen haben, in unregelmäßigen Abständen für dies oder das brennen – um dann eine Woche später keinerlei Lust mehr auf diese EINE Sache zu verspüren. Und sie dann nie wieder tun.
Scanner/innen – Vielbegabt?!
Tatsächlich hat mich dieser eine Begriff doch zuerst an meiner Scannerinnenqualität zweifeln lassen. Denn vielbegabt bin ich nunmal nicht, fragt mal meine Ukulele. Circa zwei Wochen lang habe ich täglich mindestens 20 Minuten auf meinem kleinen, mit einem tropischen Sonnenuntergang verzierten, Lieblingsinstrument geübt. Erfolge: null. Lust weiterzumachen: ähnlich groß. Allerdings liegen mir dafür ein paar Handarbeiten sehr gut (für die natürlich alle das passende Equipment gekauft habe). Aber bin ich deswegen Vielbegabt? Mein Ukulelelehrer würde dem ganz sicher widersprechen.
Aber was macht Scanner/innen denn dann aus? Und wie kann man damit aufhören?
Die schlechte Nachricht: du bist einfach so, deal with it.
Die gute Nachricht: Scanner/innen fangen nicht mit einem neuen Hobby an, um es dann wahllos wieder hinzuwerfen. Das Ganze hat perfide Methode. Also, in dem Moment, in dem die sogenannte „Scannerbelohnung“ erreicht wurde, dann ist man fertig mit dem Projekt. Ich habe wirklich lange rumüberlegt, wann das bei mir denn der Fall sein könnte. Dann kam die Eingebung: Wenn es im Internet steht. Sprich: wenn ich darüber gebloggt, geinstragramt oder einen Artikel bei Edition F (hab ich noch nie, aber mache ich bestimmt irgendwann mal!) verfasst habe.
Natürlich gibt es noch tausend verschiedene Untertypen dieser gar nicht so seltenen Menschengattung. Wer dazu mehr wissen möchte, dem sei das Buch „Du musst dich nicht entscheiden, wenn du tausend Träume hast“ von Barbara Sher ans Herz gelegt. Ja, der Titel klingt ein wenig pathetisch, aber für eine erste Selbstanalyse eignet es sich wirklich gut.
Außerdem empfiehlt Frau Sher das Führen eines Scanner/innen-Journals. Wenn du also unterwegs einen Hirnpups hast, den du sofort verwirklichen willst: schreibs in dein Journal. Danach ist der unwiderstehliche Drang, jetzt SOFORT Menstruationsgrußkarten zu entwerfen und damit den großen Reibach zu machen gebannt. (Falls jemand Bedarf an Menstruationsgrußkarten hat…*hust*…schreib mir eine Mail.)
Und was ist daran jetzt der „Eigentlich-ist-das-doch-was-ganz-Tolles“-Twist?!
Na du bist vielbegabt, herzlichen Glückwunsch! Dein Leben wird garantiert niemals langweilig, weil um die Ecke schon eine neue, grandiose Idee wartet. Und du bist auch kein Loser, weil du Projekte „einfach so“ abbrichst. Du hast ganz einfach das bekommen, was du wolltest und auf gehts zur nächsten Baustelle. Du bist ein viel kreativerer Kopf als die meisten anderen Menschen und who cares, du hast halt tausend Flausen im Kopf. Es gibt dieses grauselige Einhornmerch, da steht drauf „Fresst meinen Sternenstaub, ihr Langweiler.“ Merch=grausam, Spruch=wahr. Also, machts gut ihr Langweiler/innen, ich mache mich auf zum nächsten Bastelladen.
Als ich mal beinahe…zurück zu mir
Und jetzt kommt der große Moment. Ich mache hiermit die vollkommene, unverblümte Liste meiner Scannerinnenkarriere (nicht chronologisch, wird laufend aktualisiert). Festhalten. Und wer lacht, bekommt eine Brennessel verpasst!
Personal Branding Fotografin für introvertierte Unternehmerinnen
(Gastbeitrag)
Isabelle Hahn
e-mail: mail[at]business-besties.de
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