Tipp #1: Trau dich
Gerade für Networking-Anfängerinnen ist der erste Kontakt eine große Herausforderung. Doch wie heißt es so schön: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Sei mutig, besuche Netzwerkveranstaltungen oder schreib anderen Gründerinnen, mit denen du dich gerne austauschen würdest, einfach mal eine Nachricht.
„Wenn ich denke, dass beide Seiten von einem Austausch profitieren können, frage ich einfach nach einem Treffen“, erzählt Annika Brandt, Gründerin von intothewild. design und Kali Dogwear. So vergrößert sie stetig ihr Netzwerk, aus dem sie regelmäßig neue Aufträge gewinnt. Auch wenn es dir anfangs vielleicht schwerfällt, rät sie dazu, allen zu erzählen, dass du dich selbstständig gemacht hast und was du anbietest. Sie ist überzeugt: „Irgendwann werden sie sich an das Gespräch erinnern und dir ein:e Kund:in schicken oder selbst etwas brauchen.“
Im nächsten Schritt kannst du dann schon größer denken: Connecte dich nicht nur mit einzelnen Personen, sondern biete dich bei passender Gelegenheit doch auch mal als Gastrednerin für eine Veranstaltung an. Saskia Hagendorf, virtuelle Assistentin und Motivationsexpertin, zögerte zu Beginn ihrer Selbstständigkeit oft sich selbst zu empfehlen. Doch mittlerweile sieht sie das ganz anders: „Wer nicht fragt, hat schon ein Nein. Schlimmstenfalls bekomme ich eine Absage, aber dann habe ich es wenigstens versucht.“
Tipp #2: Bereite dich vor
Gute Vorbereitung ist alles! „Wer bin ich? Was mache ich? Was ist meine Idee? Diese Informationen müssen Gründer:innen in gut kommunizierbare, kleine Häppchen aufbereiten, sodass sie sich jederzeit schnell und prägnant vorstellen können“, rät Sina Gritzuhn.
Nutze dafür am besten die Elevator-Pitch-Methode: Stell dir vor, du hast nur eine kurze Aufzugfahrt Zeit, um dich und dein Unternehmen vorzustellen. Was würdest du sagen, um dein Gegenüber in einer knappen Minute von dir zu überzeugen? Ziel ist es, ein klares Bild von dir selbst und deinem eigenen Angebot zu vermitteln. Halte dich dabei lieber kurz und sei präzise statt lang auszuschweifen und dich in Details zu verlieren. So weckst du das Interesse und hinterlässt einen bleibenden Eindruck!
Tipp #3: Leg den Fokus auf dein Gegenüber
Natürlich geht es beim Netzwerken darum, dich selbst vorzustellen – jedoch darfst du dabei dein Gegenüber nicht vergessen! Es ist wichtig, eine gute Balance zu finden und auch dein Gegenüber besser kennenzulernen. „Viele Gründer:innen und Unternehmer:innen senden viel und erzählen voller Stolz, was sie alles Schönes bieten und machen. Dabei ist das Gegenüber in dieser Situation doch viel wichtiger“, erklärt Jana Jablonski, Gründerin der ideenmanufaktur.
Überleg dir am besten schon vorab ein paar Fragen, die du auf einer Netzwerkveranstaltung stellen kannst. So stellst du sicher, dass die Gespräche nicht abbrechen und erfährst mehr über die Menschen, die du kennenlernst.
Tipp #4: Biete Hilfe an
Ein starkes Netzwerk lebt von gegenseitiger Unterstützung. „Tausch dich aus, sei interessiert, hilf anderen und sie werden auch dir helfen“, erzählt die freie Texterin und Konzeptionerin Julia Dreisbach. Denn: Bist du hilfreich, unterstützend und uneigennützig, werden die Menschen um dich herum sich daran erinnern und auch dich gern unterstützen, wenn du Hilfe brauchst. Das bestätigt auch Jana Jablonski : „Je offener, wertschätzender und hilfsbereiter ich selbst bin, umso mehr Unterstützung und Multiplikation kann ich auch abrufen.“
Aber Vorsicht! Hier ist es wichtig, eine klare Grenze zu ziehen – vor allem, wenn es um Hilfe zu Dienstleistungen geht, die du eigentlich verkaufst. So ist es beispielsweise absolut in Ordnung einer Person, die du kennst, ein paar Fragen zu deinem Expertenthema zu beantworten. Doch auch innerhalb deines Netzwerks musst du nicht alle Informationen kostenfrei herausgeben. Gib erste Hilfestellung und verweise dann auf deine kostenpflichtigen Angebote.
Tipp #5: Zeige deine Wertschätzung
Hast du schon mal von der „Gefälligkeitsbank“ gehört? Dabei „zahlst“ du durch Gefälligkeiten, zum Beispiel, wenn du eine andere Gründerin unterstützt, ohne direkt eine Gegenleistung zu erwarten, auf eine imaginäre Bank ein. Brauchst du selbst dann Unterstützung, ist bereits „Kapital“ vorhanden und du kannst auf die Unterstützung der anderen Person zählen. Wichtig ist dabei, dass du offen danach fragst, deine Wertschätzung zeigst und auch weiterhin deine Hilfe anbietest, um die Bank wieder aufzufüllen.
Genauso ist es auch bei einem guten Netzwerk: „Ein Netzwerk funktioniert nur, wenn es Geben und Nehmen gibt und du wertschätzt, was die andere Person für dich macht“, sagt Stephanie Döring, Gründerin des Weinladen in Hamburg. Fang deshalb immer bei dir selbst an und frage dich, wie du dein Gegenüber unterstützen und eventuell einen Vorteil verschaffen kannst. So stärkst du die Verbindungen in deinem Netzwerk und kannst auf Unterstützung zählen, wenn du sie brauchst. Es wird viele Personen geben, die bereit sind, dir zu helfen – weil sie wissen, dass auch du ihnen gerne hilfst und du ihre Unterstützung schätzt.
Tipp #6: Halte den Kontakt
Für ein wirklich starkes Netzwerk reicht es nicht aus, die Kontakte einmal zu knüpfen. Du musst sie auch regelmäßig pflegen! „Investiere Zeit in den Aufbau und Pflege eines Netzwerks“, erzählt Christiane Schmitz-Trebeljahr, Gründerin von Spinnaker Insights, und ergänzt: „Ich finde es schön, nicht alle Brücken abzubrennen, sondern die Verbindung zu halten und sich gegenseitig zu unterstützen.“
Dank Social Media und beruflichen Netzwerken wie LinkedIn oder XING ist das heute kinderleicht: Verschicke im ersten Schritt regelmäßig Anfragen an ehemalige Arbeitskolleg:innen, Projektpartner:innen, Auftraggeber:innen und alle anderen Personen, die du kennenlernst. Sei dann selbst auf den Plattformen aktiv, indem du regelmäßig Beiträge teilst, Kommentare unter aktuellen Posts hinterlässt oder eine kurze Nachricht zum Geburtstag oder Firmenjubiläum schreibst. So wächst dein virtuelles Adressbuch über die Jahre stetig und du hast viele Gelegenheiten, um die Kontakte immer wieder aufzufrischen.
Das stärkt nicht nur die Verbindungen in deinem Netzwerk, sondern es werden sich auch immer wieder neue Aufträge ergeben. „Hauptsache, sie [= die Unternehmen, mit denen sie schon gearbeitet hat] haben mich für neue Aufträge auf dem Schirm. Da ich die Unternehmen bereits kenne, weiß ich, was mich erwartet und kann neue Aufträge leichter bearbeiten“, berichtet Stefanie Lehnes, IT-Expertin und Gründerin von elterngeld.business. Und auch Moderatorin, Coachin und Autorin Ilka Groenewold rät: „Vernetz dich und zeig auf allen Kanälen, dass du im Geschäft bist.“ Zudem macht es einen guten Eindruck und stärkt das Vertrauen potenzieller Kund:innen zu sehen, dass du gut vernetzt bist und relevante Branchenkontakte hast.
Über das Buch
Frauen gründen seltener. Das ist ein vielfach belegter Fakt. Die subjektive Wahrnehmung der Autorin sieht jedoch ganz anders aus: Seit ihrer eigenen Gründung 2019 ist sie umgeben von Frauen, die sich erfolgreich selbstständig machen. Da sie aber nicht zu den wenigen Unternehmerinnen gehören, die regelmäßig in der Presse erwähnt werden, sind sie außerhalb dieser Bubble kaum sichtbar. Das führt zu einer verzerrten Darstellung und dazu, dass noch weniger Frauen eine Gründung in Erwägung ziehen. Denn es fehlen die Vorbilder, die zeigen, was möglich ist.
28 erfolgreiche Selbstständige und Unternehmerinnen werden in diesem Buch vorgestellt: Sie gründeten in den verschiedensten Branchen, aus den unterschiedlichsten Motivationen und Lebenssituationen heraus. Leser:innen erhalten einen echten Einblick in die persönlichen Geschichten, Herausforderungen und Erfolge der Unternehmerinnen und Selbstständigen. Zudem beinhaltet das Buch viele wertvolle Tipps für alle, die selbst ein Unternehmen gründen wollen oder sich bereits selbstständig gemacht haben.
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